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Lean Six Sigma – Ablauf der Improve-Phase

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von Valentin Proepper

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04.11.2021

Die Improve-Phase ist die vierte Phase des DMAIC-Zyklus und folgt der Analyze-Phase. In der Improve-Phase des DMAIC-Zyklus wird dabei aktiv die Prozessverbesserung durchgeführt, indem Lösungen entwickelt und implementiert werden.

Die Improve-Phase näher betrachtet

Die Hauptaufgabe in der Improve-Phase im DMAIC Zyklus besteht darin, auf die in der Analyze-Phase ermittelten Probleme zu reagieren. Das Six Sigma Team führt in dieser Phase konkrete Optimierungsvorgänge aus. Im nächsten Schritt untersucht das Team die Lösungsansätze mit Blick auf die Ursache. Dabei orientieren sich die Teammitglieder stets an den Kunden. Weiter sorgt das Team dafür, dass die durchgeführten Verbesserungen nachhaltig sind. Entscheidend bei der Improve Phase von DMAIC ist die Formulierung von Lösungsansätzen, die gezielt und präzise sein müssen, damit man sich im Six Sigma Optimierungsprozess an diesen orientieren kann. Denn nur wenn ein Lösungsweg klar und deutlich formuliert ist, kann es nach Six Sigma als ein überzeugender Weg gelten, andernfalls sind die Ansätze nicht, beziehungsweise nur im geringen Umfang, zielführend.

Ziel der Improve-Phase

Die Improve-Phase beschäftigt sich demnach mit der Ausarbeitung und Durchführung der Lösungsstrategien für die Ursache des Problems. Anhand der zuvor ausgewerteten Analysen der Analyze-Phase kann das Team mögliche Lösungsstrategien ausarbeiten. Dabei kann das Team auf eine große Anzahl an Methoden und Kreativtechniken zurückgreifen, um die wirkungsvollste Lösung für das Problem zu erarbeiten. Weiter ermittelt das Team auch die Nachhaltigkeit der Lösung direkt in der Improve-Phase. Dabei führt das Lean Six Sigma Team in den neuen Prozess direkt Maßnahmen ein, mit denen der neue Prozess überwacht und gesteuert werden kann, um die Nachhaltigkeit zu garantieren. Dabei müssen jedoch die Lösungsansätze zunächst erst einmal auf die Realisierbarkeit überprüft werden. Das Team kann verschiedene Teillösungen kombinieren, um eine effektive Gesamtlösung zu erstellen.

Warum Abstand zum Problem hilfreich sein kann

Um kreative Lösungen für ein Problem zu finden, fehlt dem Lean Six Sigma Team manchmal die nötige Distanz zum Projekt. Dadurch, dass das Team sich in dem Verbesserungsprozess eingearbeitet hat, hat das Team eine spezielle Sichtweise auf das Projekt entwickelt. Dadurch erfolgt eine eingeschränkte Sicht auf die Lösungserarbeitung, die manche Ansätze außen vorlässt. Durch fehlende Alternativen können große Potenziale bei der Prozessverbesserung unerkannt bleiben. Die Anwendung von verschiedenen Kreativitätstechniken oder die Einbindung eines Black Belts, welcher nicht unmittelbar in die untersuchten Abläufe eingebunden ist und das Team bei der Lösungsfindung unterstützt, können äußerst hilfreich sein. Das Team sollte die Lösungen zudem aus Kundensicht, also angelehnt an die zuvor definierten Kundenanforderungen, entwickeln. Verschiedene Methoden zur Kreativität sind zum Beispiel das Brainstorming, in dem die verschiedenen Ideen aufgeschrieben und dann verknüpft werden, oder das sogenannte Anti-Lösungs-Brainstorming. Die Anti-Lösungs-Brainstorming Methode bietet die perfekte Grundlage, um die gewohnten Gedankenstrukturen im Rahmen einer Problemlösung zu verlassen. Das Team führt hierbei ein Brainstorming durch, wobei die Fragestellung negiert wird. In der Regel erscheint den Teilnehmenden diese Methode zu Beginn merkwürdig, da diese Vorgehensweise ungewohnt ist. Durch die Beschreitung dieses neuen Weges erfolgt jedoch schnell eine zusätzliche Aktivierung der Teammitglieder, was wiederum eine stark erhöhte Kreativität zur Folge hat.

Lösungen zum Abschluss bringen

Nachdem das Team aus den vielen ursprünglich Lösungsansätzen ein paar wenige herausgefiltert und verfeinert hat, werden diese finalisiert. Mit einer Lösungs-Ursache-Matrix kann z.B. sichergestellt werden, dass jede Hauptursache durch eine oder mehrere (Teil-)Lösungen abgestellt wird. Mit diesem Werkzeug kann das Team auf der einen Seite positive und negative Korrelationen (Konflikte) zwischen den Lösungen ermitteln. Auf der anderen Seite können Prioritäten für die ausgewählten Lösungen festgelegt werden. Dabei wird die Erreichung der Projektziele berücksichtigt. Weitere mögliche Methoden sind die FMEA-Methode oder die Kosten-Nutzen-Analyse. Durch einen Pilotversuch kann das Projektteam ein besseres Verständnis über die Auswirkungen der Verbesserungsmaßnahmen erlangen. Die betroffenen Personen und Abteilungen erhalten einen Einblick in die neue Grundlage. Dabei können Rückfragen geklärt und somit Akzeptanz für die Veränderung geschaffen werden. Der Pilotversuch ermöglicht eine schnellere Realisierung von Teillösungen und bietet die Möglichkeit die ausgewählten Lösungen auf verschiedene Aspekte zu testen. Hierzu gehören das Aufdecken von Schwächen, die Weiteroptimierung der Lösungen, die Begrenzung der Risiken und der allgemeine Ausbau an Erfahrungswerten, welcher für die vollständige Implementierung von großer Bedeutung ist. Mit Hilfe eines Implementierungsplans werden alle Aktivitäten, Verantwortlichkeiten und Termine, welche für die Umsetzung relevant sind, festgelegt und abgebildet. Darüber hinaus kann durch den Einbezug von Change-Management-Aspekten die Akzeptanz für die Umsetzung sichergestellt werden. Sobald alle vorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen sind, kann die Implementierung der ausgewählten Lösungen durchgeführt werden. Sie möchten mehr über unsere Seminare erfahren? Klicken Sie hier für weitere Informationen.

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