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Lean Six Sigma – Rollen und Belts

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von Sebastian Ptock

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08.09.2021

Die Six Sigma Belts sind angelehnt an die Gürtelfarben von fernöstlichen Kampfsportarten (z.B. Jiu Jitsu oder Karate) benannt. Die Erreichung der höheren Stufen ist prinzipiell nur durch den Erwerb von Fähigkeiten möglich. Dies gelingt den Kampfsportlern, indem diese Disziplin, Können sowie Präzision an den Tag legen. Bei Six Sigma Projekten wird genau dies ebenfalls von den Projektbeteiligten erwartet.

Das Six Sigma Team – Mehr als eine Gruppe von Experten!

Damit die Six Sigma Methode effizient sowie effektiv umgesetzt werden kann, müssen dafür passend geschulte Mitarbeiter in die einzelnen Projekte einbezogen werden. Die Ausbildung in der Six Sigma Methode ist sehr umfassend und in einem Stufensystem gegliedert. Dadurch können Mitarbeiter mit ihren individuellen Qualifikationen passgenau im Projekt eingesetzt werden.

Welcher Belt, bzw. welche Stufe ist die richtige für mich?

Um sich diese Frage beantworten zu können, sollte als erstes beurteilt werden, wie Ihr Arbeitgeber zu dem Thema der Six Sigma Verbesserungsmethode steht. Unterstützt Ihre Firma das Six Sigma Konzept? In welchem Umfang unterstützt Ihr Arbeitgeber finanziell Ihre Six Sigma Ausbildung? Gibt es bereits eine Six Sigma Abteilung in Ihrem Unternehmen? Und wie viele Green, Black oder Master Black Belts benötigt Ihr Arbeitgeber für die Steuerung der Six Sigma Organisation?
Fragen Sie sich zudem auch selbst, welche Rolle Sie gerne bei der Ausarbeitung von Six Sigma Projekten einnehmen möchten! Übernehmen Sie gerne Verantwortung? Liegt Ihnen methodisches Vorgehen bei der Lösung von komplexen Aufgaben? Leiten Sie gerne ein Team und unterstützen Sie Ihre Kollegen gerne bei der Entwicklung von Problemlösungen?
Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, welche Aufgabenbereiche die einzelnen Belts bei der Anwendung der Six Sigma Methode erwarten.

Der Champion – Führungskraft an oberster Stelle

Die Position der Champions in der Six Sigma Hierarchie

Der Rang des Champions ist die höchste Stufe der Six Sigma Ausbildung. Champions sind in der Regel vom operativen Geschäft vollständig entbunden. Sie übernehmen organisatorische Aufgaben und wählen für die einzelnen Six Sigma Projekte in Unternehmen die passenden Teammitglieder anhand ihrer Qualifikationen aus. Mit ihrem besonders großen Fachwissen sind sie Meister der Methoden und somit auch verantwortlich für die Ausarbeitung der einzelnen Projekte.

Wie wird ein Champion für ein Projekt festgelegt?

Six Sigma Champions sind ausgewählte Führungskräfte im Unternehmen, welche das Six Sigma Programm steuern. Es ist wichtig, dass der Champion stets ein Spezialist für den zu verbessernden Prozess ist. Im besten Fall sind daher Abteilungsleiter für die Rolle des Champions geeignet, da diese die jeweiligen Prozesse sowie die Mitarbeiter, welche darin eingebunden sind, am besten kennen. Daher werden die Six Sigma Champions auch Prozesseigner genannt, welche alle Befugnisse und Verantwortlichkeiten an den jeweiligen Prozessen besitzen.

Welche Aufgaben haben die Six Sigma Champions?

  • Identifikation von Verbesserungspotenzialen
  • Festlegung der Projektmaßnahmen
  • Einhaltung der Unternehmensziele (strategisch sowie inhaltlich)
  • Verantwortung sowie Sicherstellung für den Erfolg der Six Sigma Projekte
  • Notwendige Ressourcen zur Verfügung stellen
  • Teammitglieder auswählen sowie ausbilden
  • Abstimmung der Projektziele sowie der Projektabwicklung mit allen Beteiligten
  • Motivation aller Mitarbeiter sowie Führungskräfte
  • Nachhaltigkeit der entwickelten Verbesserungen sicherstellen
  • Kontinuierliche Verbesserung im Unternehmen aktiv unterstützen
  • Projektvertretung vor Unternehmensleitung
  • Schnelle Realisierung von Quick Wins und Lösungen gewährleisten

Die Ausbildung zum Six Sigma Champion

Eine intensive Auseinandersetzung mit den Aufgaben, Befugnissen, Zielen und Anfor-derungsprofilen eines Six Sigma Champions, ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbil-dung. Inhaltlich werden die Funktionsweisen des Managements bei der Durchführung von Six-Sigma Projekten, die DMAIC Phasen sowie die benötigten Werkzeuge und Me-thoden thematisiert sowie verinnerlicht. Die Führungskräfte sollten in der Lage sein die Wichtigkeit der Rolle eines Champions zu verstehen um diese anschließend wahrzu-nehmen zu können. Die Dauer der Ausbildung eines Six Sigma Champions umfasst in der Regel ein bis zwei Tage.

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Der Master Black Belt – Der Meister der Methoden und Ausbilder

Die Qualifikation zum Six Sigma Master Black Belt

Mater Black Belts verfügen über umfangreiche Kompetenzen bei der Anwendung der Six Sigma Methode. Daher setzt die Qualifikation zum Master Black Belt in der Regel eine mehrjährige Tätigkeit als Black Belt voraus. Erst mit dieser Erfahrung kann im Rahmen der Ausbildung zum Master Black Belt eine grundlegende Vertiefung in den ausgewählten Six Sigma Werkzeuge und Methoden erfolgen. Darüber hinaus umfasst die Ausbildung pädagogische Lehrinhalte, welche den Master Black Belts die notwendigen Führungs- sowie Coachingkompetenzen verleihen. Im Endeffekt sind sie Meister der Methoden, Profis in der Projektabwicklung und ebenso hochqualifizierte Six Sigma Experten, welche die Effizienz eines jeden Projekts steigern.

Die Aufgaben eines Six Sigma Master Black Belts

  • Ansprechpartner für Green Belts und Black Belts bei der Verrichtung von Verbesserungsprojekten
  • Unterstützung der Führungskräfte (Champions) bei der Auswahl der Verbesserungsprojekte sowie der benötigten Mitarbeiter
  • Auswahl zukünftiger Black Belts für die Six Sigma Organisation
  • Verantwortlich für die Qualifikation sowie Ausbildung aller Teammitglieder
  • Weiterentwicklung der Six Sigma Methoden und Werkzeuge
  • Anregung des Wissensaustausch aller Projektbeteiligten

Master Black Belts und ihre Projekte

Master Black Belts leiten strategische sowie sehr umfassende Projekte meist selbst. In kleineren Projekten sind sie Unterstützer sowie Ansprechpartner für das Six Sigma Projektteam. Sie geben ihr Wissen dabei an die anderen Belts weiter. In der Regel investieren Master Black Belts 100% ihrer Arbeitszeit für Six Sigma Projekte, weshalb sie durch und durch Veränderungsmanager sind.

Der Six Sigma Black Belt – Der Meister der Methoden und Projektmanager

Die Qualifikation zum Six Sigma Black Belt

Die Ausbildung zum Six Sigma Black Belt dauert ungefähr 16-20 Tage, wobei ein intensives Schulungsprogramm zu absolvieren ist. Im Rahmen der Ausbildung lernt der angehende Black Belt fundiertes Wissen über die gängigen Werkzeuge, Methoden und Anwendungen, welche ihn dazu befähigen alle Arten von Six Sigma Projekten selbstständig ausarbeiten zu können. Mit erfolgreicher Beendigung der Abschlussprüfung sowie mit einem gewissen Teil an Projekterfahrung gilt der Black Belt als ein Experte in der Anwendung der Six Sigma Methode. Damit ist er ein wahrer Profi bei der Erkennung sowie Verwirklichung von Verbesserungspotentialen. Das Erkennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen sowie die Anwendung von analytischen Fähigkeiten zählen zu seinen Stärken. Darüber hinaus verfügt der Black Belt über umfangreiche statistische Kenntnisse.

Die Aufgaben des Six Sigma Black Belts

  • Anleiten des Projektteams Teams
  • Ansprechpartner bei fachlichen Fragen
  • Coaching sowie Wissenstransfer für Green Belts und Yellow Belts
  • Erfassung einzelner Potenziale
  • Fortschritte bei Verbesserungen überwachen
  • Präsentation sowie Realisierung von Lösungsvorschlägen und Ergebnissen
  • Sicherung der Nachhaltigkeit aller realisierten Prozessverbesserungen
  • Überwachung und Kontrolle des Six Sigma Projektbudgets
  • Verantwortung der Projektdokumentation

Die Rolle des Black Belts im Unternehmen

Auch ein Black Belt investiert in der Regel 100% seiner Arbeitszeit in Six Sigma Aufgaben. Neben der Leitung von Projekten mit größeren Volumen gehört oft auch die Vermittlung des Qualitätsbewusstseins im gesamten Unternehmen zu seinen Aufgaben. Hierbei wendet er Methoden wie das Quality Awareness Training (QAT) an. Black Belts gelten auf Grund ihrer umfangreichen Kompetenzen häufig als Anwärter für Führungspositionen im Unternehmen.

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Der Six Sigma Green Belt – Der Kenner der Methoden

Die Qualifikation zum Six Sigma Green Belt

Der Fokus der Ausbildung zum Six Sigma Green Belt liegt auf den Werkzeugen der Six Sigma Methode, welche üblicherweise in Verbesserungsprojekten ihre Anwendung finden. Im Bereich Statistik sowie Veränderungsmanagement ist die Ausbildung jedoch weniger vertieft als bei der Ausbildung zum Black Belt. Die Green Belts sind befähigt, kleinere Six Sigma Projekte in ihrem Fachbereich selbstständig zu erarbeiten. Die Ausbildung dauert insgesamt 8-10 Tage und umfasst neben der Theorie auch alle praktischen Bereiche und Methoden. Wann immer nötig, erhalten die Green Belts Unterstützung durch einen Black Belt oder Master Black Belt.

Die Aufgaben eines Six Sigma Green Belts

  • Selbstständige Verrichtung kleinerer, einfacher Prozessoptimierungsprojekte
  • Unterstützung bei größeren Projekten
  • Umsetzung von Aufgaben und Vorgaben eines Black Belt
  • Umsetzung der Six Sigma Methode
  • Verteilung einzelner Aufgaben an Yellow Belts und White Belts
  • Unterstützung der Yellow Belts sowie White Belts mit Rat und Tat

Ausgeschlossen vom Aufgabenbereich eines Green Belts sind meist statistische Auswertungen sowie die Beratung im Hinblick auf das Veränderungsmanagement. Diese Aufgaben werden von einem Black Belt übernommen.

Die Rolle des Green Belts im Unternehmen

In Unternehmen werden Green Belts oft aus dem unteren Management rekrutiert. Hierbei kommen vor allem Mitarbeiter in Frage, welche umfangreiche sowie detaillierte Kenntnisse über die laufenden Prozesse in den einzelnen Fachbereichen verfügen. Dies können Ingenieure, Meister oder sonstige Spezialisten sein. Für die Ausarbeitung von Six Sigma Projekten werden sie im Schnitt für rund ein Viertel ihrer regulären Arbeitszeit freigestellt.

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Six Sigma Yellow Belt und Six Sigma White Belt

Yellow und White Belts unterstützen das Projektteam bei der Durchführung von Six Sigma Projekten. Der Yellow Belt sowie auch der White Belt verstehen die Six Sigma Methode sowie den strukturierten Ablauf des DMAIC-Zyklus. Daher werden sie als Fachexperten in Six Sigma-Projekten angesehen und können ihre Erfahrungen in Verbesserungsprojekte mit einbringen.
Durch die Mitarbeit der Yellow Belts sowie White Belts im Team können Verbesserungspotenziale oft schneller identifiziert werden. Sie verstehen zudem die Anwendung der einzelnen Six Sigma Werkzeuge. Anwenden müssen sie diese aber nicht, da es über ihnen Vorgesetzte gibt, welche diese Aufgabe durchführen. Der Unterschied zwischen dem White Belt und dem Yellow Belt liegt in der Ausbildungsdauer.

Die Dauer der Ausbildung zum Yellow Belt bzw. zum White Belt

White Belts erhalten eine Ausbildung, die etwa einem halben Tag entspricht. Yellow Belts hingegen erhalten eine zweitätige Ausbildung mit abschließender Abschlussprüfung, an der sie teilnehmen müssen. Hierdurch sind die einzelnen Themenbereiche der Six Sigma Methode beim Yellow Belt anschließend deutlich gefestigter.

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Der Six Sigma Yellow Belt – Der methodische Unterstützer und Allrounder

Der Six Sigma Yellow Belt beteiligt sich an einer Vielzahl von Prozessen und ist flexibel einsetzbar. Sie sind als Allrounder mit einem umfangreichen Fachwissen bekannt und in jedem Projekt vielseitig eingebunden. Sie verstehen die Anwendung der wichtigsten Werkzeuge sowie die Six Sigma Methode. Durch die umfangreichere Ausbildung kann er im Vergleich zum White Belt auch verantwortungsvollere Position einnehmen.

Der Six Sigma White Belt – Der Unterstützer im kleinen Rahmen

Die Ausbildung zum White Belt Experten ist deutlich kürzer und befasst sich daher lediglich eingehend mit den relevantesten Inhalten der Six Sigma Methode. Six Sigma White Belts sind für kleinere Analysen und Messungen zuständig. Darüber hinaus achten sie darauf, den schon abgeschlossenen, optimierten Prozess aufrecht zu erhalten. Hier informieren sie speziell alle Prozessbeteiligten über die entsprechende Vorgehensweise, welche die Nachhaltigkeit des abgeschlossenen Six Sigma Projektes sichern. Mit der richtigen Anleitung durch einen Green oder Black Belt sind White Belt Experten im Rahmen ihrer Aufgabe optimal befähigt, um alle anfallenden Schritte schnell und zielorientiert zu verstehen und zu erledigen.

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