Die Six Sigma Projektorganisation
Mit der Lean Six Sigma Methode können Prozesse im Unternehmen dauerhaft verbessert und so Kosten und Zeit gespart werden. Bei der Durchführung eines Six Sigma Projektes müssen jedoch gewisse Rahmenbedingungen erfüllt werden. Hierzu gehören das Vorhandensein einer Six Sigma Projektorganisation, eine klare Rollenverteilung in der Six Sigma Organisation sowie bei jedem Teammitglied das vorhandene Wissen über die Anwendung der Six Sigma Methode.
Wie wird die Six Sigma Methode im Unternehmen angewandt?
Bei der Umsetzung von Six Sigma im Unternehmen ist es notwendig, dass alle beteiligten Personen ein gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Um den Erfolg des Six Sigma Projektes zu sichern, werden die Rollen für die Mitarbeiter von der Six Sigma Organisation klar verteilt. Dabei nehmen die Mitarbeiter Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten an.
Die Rollen der einzelnen Projektmitglieder sind anhand ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten verschiedenen Rängen zugeteilt. Diese Ränge sind an die Stufen angelehnt, welche man im Kampfsport erreichen kann. Dabei zeigt die Farbe des Gürtels, wie auch im Kampfsport, die Erfahrung und den Stand eines jeweiligen Mitgliedes. Die Gürtelfarben sind von hell nach dunkel aufsteigend geordnet. Je mehr Erfahrung ein Projektmitglied besitzt, desto dunkler die Gürtelfarbe: White- bzw., Yellow Belts, Green Belts, Black Belts, Master Black Belts und Champions.
Des Weiteren gibt es die Rolle des Six-Sigma-Managers, der für die Koordinierung des Projektes zuständig ist. Unter ihm sind die Champions, die als Führungskräfte im Unternehmen fungieren und die Befugnis besitzen, Verbesserungsprojekte zu beauftragen. Der Six Sigma Champion entscheidet zudem über die Rollenverteilung im jeweiligen Six Sigma Projektteam. Somit ist er dafür verantwortlich die einzelnen Yellow-, Green-, Black- und Master Black Belts für das Projekt zu bestimmen. Green- und Black Belt Beteiligte haben die Aufgabe, die Verbesserungsprojekte zu leiten. Der Master Black Belt ist ebenfalls für diese Aufgabe zuständig, wobei er auch darüber hinaus organisatorische Aufgaben bewältigt. Yellow Belts sind Projektmitarbeiter und werden als Prozessexperten in den jeweiligen Bereichen der Prozesse, die es zu verbessern gilt, eingesetzt.
Projektorganisation
In der Projektorganisation werden aus dem Unternehmen Mitarbeiter ausgewählt, die das Projektteam bilden. Dabei nehmen die Mitglieder des Six Sigma Projektteams bestimmte Rollen innerhalb des Projektes ein, wobei diese folgende Funktionen haben:
Projektauftraggeber | Der Auftraggeber initiiert das Six Sigma Projekt und steckt den Rahmen des Projektes ab. Im günstigsten Fall ist der Projektauftraggeber gleichzeitig auch der Projekteigner. |
Projektleiter | Der Projektleiter, meistens ein Lean Six Sigma Black Belt, überwacht den Fortschritt des Projektes und verteilt die Aufgaben. |
Prozessexperten | Ein Mitarbeiter, welcher Fachwissen über den zu optimierenden Prozess besitzt. „Fachexperten-Mitarbeiter“, die aus unterstützenden Bereichen stammen, wie Messtechnik und Werkzeugbau, etc., die entweder ein ständiges Mitglied im Projekt werden oder nach Bedarf herangezogen werden. |
Controlling | Ein Mitarbeiter, welcher im Bereich des Controllings tätig ist und dem Projekt nicht ständig zu Verfügung steht. Er unterstützt das Projektteam zu Projektbeginn und zu Projektende bei der Berechnung der Einsparungen. |
Die Auswahl der adäquaten Teammitglieder ist ein fundamentaler Faktor des Erfolges. Dabei muss für das Projekt die Anzahl der nötigen Mitarbeiter und die dafür nötige Qualifikation berücksichtigt werden. Im Idealfall sollte ein Projektteam aus vier bis fünf ständige Mitglieder bestehen. Der Abteilungsleiter der Stammorganisation nominiert die Teammitglieder und legt fest in welchem Umfang und Dauer die Mitarbeiter dem Projekt zur Verfügung stehen.
Six Sigma im Unternehmen integrieren
Sobald die Mitarbeiter für ihre entsprechenden Rollen zugewiesen und trainiert sind, wird die Einführung von Six Sigma im Unternehmen gestartet. Dabei entscheidet jedes Unternehmen für sich, wie das Six Sigma Konzept eingeführt wird. Oft wird befürchtet, dass bei der Einführung von Six Sigma ungewollte Kosten und Probleme entstehen. Daher bilden viele Unternehmen zunächst Black Belts und Green Belts aus, um ein Pilotprojekt durchzuführen.
Im Anschluss kann das Unternehmen auf die gewonnenen Erfahrungen zurückgreifen. Für die erfolgreiche Einführung von Six Sigma ist es wichtig einen Ansatz auszuwählen, der am besten zum Unternehmen passt. Damit Six Sigma auch in die Unternehmensorganisation eingebunden werden kann, müssen die finanziellen, organisatorischen und mitarbeiterbezogenen Aspekte beachtet werden. Damit das Unternehmen eine Six Sigma-Organisation wird, müssen die Themen und Praktiken von Six Sigma in den alltäglichen Managmentablauf implementiert werden. Dadurch festigt sich die Six Sigma Methodik, wodurch Potenziale auf Seiten der Kundenwünsche besser ausgeschöpft werden können. Verbesserungs-Potenziale werden dadurch ebenfalls schneller identifiziert.