Die Analyze-Phase in der näheren Betrachtung
Die Analyze-Phase stellt einen kritischen Punkt des DMAIC-Zyklus dar, da die gesammelten Werte vom Lean Six Sigma Team innerhalb dieser Phase ausgewertet werden müssen. Dieser Schritt des DMAIC-Zyklus ist elementar für die Weiterarbeit in der Zukunft mit den Ergebnissen.
Zum einen findet in der Analyze-Phase die konkrete Darstellung der Situation statt, da nur ausgehend davon eine ganzheitliche Analyse stattfinden kann. Auch wird in dieser Phase des DMAIC-Modells der Zusammenhang zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand näher erklärt und analysiert.
Danach beschäftigt sich das Lean Six Sigma Team damit, wie sich die Ergebnisse hinsichtlich der Gesamtsituation skizzieren lassen. Weiter untersucht das Team welche Rückschlüsse im Rahmen von Six Sigma Optimierung gezogen werden können. Deshalb ist es elementar, dass von dem Team eine ganzheitliche DMAIC-Analyse durchgeführt wird. Dadurch werden dann handfeste Ergebnisse erzielt, mit denen das Team im Kontext von Lean Six Sigma weiterarbeiten kann.
- Wie lässt sich die Situation konkret darstellen?
- In welchem Zusammenhang steht der Ist- zum Soll-Zustand?
- Was lässt sich anhand der Ergebnisse über die Situation erschließen?
- Was wird die Konsequenz dieser Analyse sein?
Ursachen des Problems erkennen
Im ersten Schritt der Analyze Phase werden die Einflussfaktoren mit den größten Schwankungen ermittelt. Dabei kann das Team auf verschiedene Methoden wie das Ishikawa-Diagramm oder die 5Why-Methode zurückgreifen, um diese zu ermitteln.
Mit Hilfe eines Ishikawa-Diagramms können mögliche Ursachen näher betrachtet und in der Tiefe aufgeschlüsselt werden. Dabei startet das Team ein strukturiertes Brainstorming im Anbetracht des Problems. Das Problem wird dabei im Kopf des Diagrammes notiert. Anschließend legt das Team sechs Kategorien fest, für welche die Daten gesammelt werden. Sofern keine individuellen Kategorien festgelegt werden, können standardmäßig die „sechs M“ verwendet werden. Dabei handelt es sich um übergeordnete Störungsfaktoren, die durch verschiedene Ursachen herrühren können.
Die klassischen „sechs M“ lauten:
- Mensch
- Material
- Methode
- Maschine
- Messensystem
- Mitwelt
Wichtig ist, dass die Kategorien zur Problembeschreibung passen. Daraufhin sammelt das Team die Ideen und ordnet diese den Kategorien zu. Die dabei gewonnenen Ergebnisse können anschließend weiterverarbeitet und
noch tiefer im Detail betrachtet werden.
Durch die 5Why-Methode kann die Ursache eines Problems erkannt werden. Durch immer tiefergehendes Nachfragen kann der fehlerverursachende Prozessschritt identifiziert werden. Die Zahl „5“ ist dabei symbolisch zu betrachten. Die Anzahl der Nachfragen ist nicht begrenzt. Die Ursache im Ergebnis soll lediglich nicht weiter aufteilbar sein.
Analyse des Prozesses
Im zweiten Schritt der Analyze-Phase analysiert das Lean Six Sigma Team den Prozess, um diesen im Detail verstehen zu können. Hierdurch kann das Team womöglich bereits die zuvor ermittelten Ursachen bestätigen, widerlegen oder sogar weitere Ursachen aufdecken. An dieser Stelle können zudem weitere Verbesserungspotenziale identifiziert werden.
Dies kann durch den Hypothesentest geschehen. Dabei unterscheidet der Test die Outputs des Prozesses auf diskrete oder stetige Größen. Dabei kann der Hypothesentest in zwei verschiedenen Varianten ausgeführt werden.
In der Nullhypothese untersucht das Team die Werte auf Gleichgewicht, anders gesagt, ob alle Kennwerte gleichwertig sind. Die Alternativhypothese untersucht das genaue Gegenteil. Dabei untersucht dieser Test die Werte auf Ungleichheit.
Abschluss der Analyze-Phase
Am Ende der Analyze-Phase hat das Six Sigma Projektteam die maßgeblichen Ursachen ermittelt, welche dafür verantwortlich sind, dass der Prozess die Kundenzufriedenheit nicht erfüllt. In der nachfolgenden Improve-Phase werden anschließend Lösungen erarbeitet, um die Problemursachen zu beseitigen.
Sie möchten mehr über unsere Seminare erfahren? Klicken Sie hier für weitere Informationen.